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Winter is coming..

Murphy 3

Je mehr ich in die Berge kam desto kälter wurde es! Richtig kalt! Unter 10 Grad! Und Regen kam auch noch dazu. Darauf war ich nicht vorbereitet. Ich hatte nur 2 Pullis dabei, die ich eh schon übereinander angezogen hatte und meine dünne Regenjacke hielt auch nicht ganz dicht. Aber vor allem meine Hände und Füße wurden im Fahrtwind besonders vereist.

Kurz vor meiner nächsten Unterkunft habe ich dann auch noch einen Platten bekommen den ich dann aber zum Glück ein paar Meter weiter reparieren lassen konnte.

Am nächsten Tag wurde es nicht besser und auch der Wetterbericht sagte Dauerregen für die nächsten Wochen an. Das machte keinen Spaß mehr.. Somit entschloss ich nicht mehr weiter in die Berge, sondern auf direktem Weg nach Hanoi zu fahren und die letzten Tage in der Stadt zu verbringen.

Auwaia, nach kurzem fahren stellte ich fest dass mein Reifen jetzt wohl eine schlimme Beule hatte und furchtbar eierte. Wahrscheinlich hatte der Typ den Tag zuvor den Schlauch nicht richtig eingesetzt. Also bin ich zum nächsten Mechaniker und hatte gehofft er kann mir das richten.

Ich versuche zu erklären dass ich vermute dass es am Schlauch liegt weil der ja grade frisch gewechselt wurde. Der Mechaniker aber montiert das Rad ab und meint mein Kugellager sei kaputt. Er hat aber kein Ersatz und kann mir nicht helfen.

Na dann auf zur nächsten Werkstatt: Ich versuche wieder das mit dem Schlauch zu erklären. Er meint aber es liegt definitiv am Kugellager und tauscht es mir aus.
– Leider hat das nichts gebracht.
Nächster Mechaniker: Trotz Erklärung mit dem Schlauch meint er es liegt am Kugellager, er will nur mal nachschauen – baut es aus und schlägt dabei die Abdeckung kaputt. Na toll! Er repariert es provisorisch mit Blecht von einer Cola Dose
– Etwas verärgert fahre ich weiter.
Nächster Mechaniker: Als ich ankomme muss er dringend weg, ich warte mit einer netten Oma die mich mit Tee versorgt. Wenigstens wärmt der mich bisschen. Als er zurück kommt meint er er kann nichts machen das sei doch alles in Ordnung.
– Nagut dann halt nicht.. Ich habe schon langsam die Hoffnung aufgegeben dass mir irgendwer helfen kann.
Nächster Mechaniker: Ein alter Herr, der sofort das Problem erkannte bevor ich ihm die Geschichte mit dem Schlauch erzählen konnte. Er lässt die Luft raus, verteilt den Schlauch neu und Tadaa!!! Mein Motorrad ist wieder so gut wie neu.

Durch das Erlebnis wurde mir klar was für ein Glück ich die ganze Reise über hatte. Was wäre denn wenn mal etwas ernsthaftes kaputt gegangen wäre? Die bekommen es ja nicht einmal hin einen Reifen richtig zu wechseln.

Versuch das Kugellager zu richten…

Hanoi

4 eisig kalte Stunden später bin ich in Hanoi angekommen. Ich dachte mir zum Abschluss gönne ich mir ein richtiges Hotel. Purer Luxus für 15 Euro am Tag! Mit tollem Frühstück, eigenem Bad und weichem Bett.

Hanoi hat mir sehr gefallen, am Wochenende wurden abends im Zentrum alle Straßen gesperrt und die Leute kamen alle auf die Straße um ihren Hobbys nachzugehen.
Skateboard Fahrer, Breakdancer, Musiker und auch Leute die einfach zusammen Fußball gespielt hatten traf man dort.
An einer Stelle hatte jemand Musik aufgedreht und die ganze Straße war am Tanzen. Ich kam mir vor wie in einem Bollywood film.

Ich habe dort auch einen riesigen Markt gefunden. 4 Stockwerke und es gab alles in Massen. Fisch, Schildkröten, Schuhe, Kleidung, Spielzeug, Gewürze.. Ich dachte ich bin clever und kaufe mir dort neue Schuhe, weil meine durch das ganze Wasser und ständig nass sein ziemlich mitgenommen waren. Aber egal wo ich war – ich habe nirgends welche in meiner Größe gefunden. Selbst später am Flughafen gab es nichts was mir passte.

sehr viele Schuhe, aber nichts in meiner Größe

Dann Entschied ich mich noch für einen letzten Ausflug zu einen nahe gelegenen Nationalpark. Leider war das Wetter nicht besser und ich bin völlig verfroren. Aber hatte dafür noch einen letzten schönen Tag mit meinem tollen Motorrad, was mich die ganze Reise über immer zuverlässig an mein Ziel gebracht hat.

Ein letztes mal die Aussicht genießen
Ein richtiger Geisterwald
Nach der langen Fahrt spendierte ich ihm noch ein ordentliches Schaumbad.
Dann ist es bereit für den Verkauf und es kann mit dem nächsten Touristen nach HCMC zurrück fahren.

Der Verkauf war recht einfach, ich habe eine Anzeige in Facebook gestellt. Leider war niemand bereit den gleichen Preis zu zahlen wie ich beim Kauf gezahlt hatte. Aber für 140$ hab ich es dann an zwei Typen in meinem alter verkauft. Die haben Spaß daran solche Maschinen zu pimpen und wieder zu verkaufen.


Ich hatte gehört in Hanoi gibt es Hunde zu essen. Da war ich neugierig und habe mich auf die Suche gemacht um das mal zu sehen. Aber richtig appetitlich war das nicht.
(Vorsicht, nur öffnen wenn man das auch sehen möchte)

Hanoi ist echt eine richtig schöne Stadt mit so viel Sachen zu entdecken. Ich weis garnicht was ich alles darüber noch erzählen soll, deshalb hier noch ein paar Bilder zum Abschluss:

  1. Anonymous Anonymous

    Ein sehr lebendig geschriebener Reisebericht, bravo Martin. Gott sei Dank bist Du heil wieder zurückgekommen. Deine Schilderung zum Erlebnis mit dem defekten Motorradreifen ist krass. Stell Dir mal vor, Du wirst nach einem Unfall von solchen Fachleuten medizinisch versorgt. Die würden bei einer Hautabschürfung womöglich ein ganzes Bein amputieren! Viele Grüsse aus der Schweiz …

    • Murphy Murphy

      Ja da hatte ich echt Glück, ich hatte mich davor immer sehr in Sicherheit gewogen weil alle paar Kilometer eine Werkstatt kam. Gut dass nichts kompliziertes kaputt gegangen ist und ich immer sehr vorsichtig gefahren bin.

  2. RinglDang Nipplesack RinglDang Nipplesack

    Wow, einfach der Wahnsinn!

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