Sumbawa

Angekommen in Sumbawa bin ich erst überrascht von der Landschaft. Von Dschungel ist das hier sehr weit entfernt, das ist fast Wüste hier. Und mit den vielen Ziegen auf der Straße komme ich mir fast vor wie in der Türkei. (Ich war noch nie dort, stelle es mir aber so vor)

Ein Wasserfall

Ich dachte mir, ach – ich schau mir hier mal einen Wasserfall an. Einfach in Google Maps den nächsten Wasserfall angepeilt und los. Nur war der Weg irgendwie nicht so klar, ich bin in einem kleinen Dorf gelandet und wusste nicht mehr weiter.
Dort hab ich dann paar Jungs die so ungefähr in meinem Alter waren nach dem Weg gefragt. Die meinten direkt – Cool! Lass uns zusammen gehen, sie zeigen das mir.
Der Wasserfall war richtig versteckt, das hätte ich so nie selbst gefunden.
Er bestand aus mehreren Ebenen mit großen Becken und hatte kristallklares Wasser. Wir sind zusammen den Wasserfall hinauf geklettert und von den Felsen ins Wasser gesprungen, total cool.
Dann zeigten sie mir eine kleine unter dem Wasserfall versteckte Höhle in die man schwimmen konnte. Dort hingen kleine süße Fledermäuse an der Decke die man aus dem Wasser ganz nah beobachten konnte.

Danach luden sie mich mit nach hause ein. Ich konnte natürlich nicht nein sagen nachdem sie mir das hier alles so toll gezeigt haben.

In dem „Zuhause“ waren schon alle versammelt – ich glaube das ganze Dorf wusste dass ich da bin. Sie erklärten mir dass sie davon träumen dass auch Touristen in Ihr Dorf kommen. Sie möchten mir deshalb alles zeigen was Ihr Dorf zu bieten hat. Sie haben sich sogar schon ein Logo und T-shirts besorgt für Ihre „Touristeninfo“ in dem Dorf. Ihre Freundinnen hatten Essen vorbereitet, wir aßen zusammen und gingen dann los zum Sightseeing.

Alle waren super glücklich, ich war wohl der erste Tourist der sich dorthin verlaufen hat. Sie erzählten mir von einer Geschichte Ihrer Großeltern, es soll in dem Dorf wohl mal Riesen gegeben haben und man kann noch die Fußabdrücke im Stein sehen.

Danach zeigten sie mir ganz stolz Ihren Hügel auf dem sich die ganze Jugend des Dorfes jeden Abend trifft. Sie hatten dort ein paar Bänke und eine Aussichtsplattform selbst gebaut.

Ihre Großeltern wollten mir noch Ihre Trommeln von früher zeigen. Darauf waren sie ganz besonders stolz, denn diese besonderen Trommeln gibt es nur in ihrem Dorf und wohl nirgendwo anders. Bevor sie anfangen konnten zu trommeln erschallte dann aber leider schon der Muezzin über die Häuser. Ohjeh, eigentlich müssten jetzt alle beten, aber vor allem darf danach keine Musik mehr gemacht werden, das bringt wohl ganz schlimmes Unglück. Und Unglück kann ich jetzt natürlich gar nicht gebrauchen, schließlich ist Motorradfahren schon gefährlich genug, also gingen wir wieder zurück in das Haus der Jungs. Auf dem Heimweg nach Bali werde ich hier noch einmal halt machen und dann können sie mir die tollen Trommeln zeigen. Sie wollen mir dann auch einen ganz speziellen Bambus-Reis kochen meinen sie. Da bin ich mal gespannt.

Abends haben sie ein Feuer gemacht zwei Hühnchen darauf gegrillt. Auf dem Boden haben sie dann Bananenblätter ausgelegt, Reis drauf und das Hühnchen dazu, das war lecker. Schlafen konnte ich dann dort in Ihrem Haus, das nächste Hotel wäre auch erst ein paar Stunden entfernt in der nächsten Stadt gewesen.

Am nächsten Tag merkte ich dass es von Sumbawa keine Touren nach Komodo gibt, ich muss dafür erst nach Flores – eine Insel weiter – 7 Stunden Fähre… Phew, aber nagut hilft ja nix, ich kann ja jetzt auch nicht einfach wieder umdrehen.

Katastrophe

Ohjeh, dann ist noch was blödes passiert. Ich war an einem Geldautomat Geld abheben aber schon direkt nach einstecken der Karte hängte er sich auf und reagierte auf nichts mehr. Na toll – wie bekomme ich jetzt meine Karte wieder? Und ich wollte ja eigentlich noch heute mit der Fähre nach Flores, das würde ich dann nicht mehr schaffen wenn das mich jetzt Zeit kostet.

Ich bin in die nächste Bank, die war total überfüllt, man musste hier wohl Tickets ziehen und dann ganz lange warten. Ich sprach mit einem der Security-Menschen, wodurch ich die lange Schlange überspringen konnte. Er ließ mich dann direkt mit einem Mitarbeiter sprechen, der dann meinte er schickt seinen Freund zu dem Automaten. – Nagut dann wieder auf zum Automaten wo ein recht junger Kerl in Shorts, Flip-flops, mit meiner Karte in der Hand da stand und mich angrinste. Er erklärte mir er habe einfach das Windows Terminal geöffnet und dann die Karte wieder ausspucken lassen – ganz einfach. Er habe nämlich den Master Schlüssel den er mir dann noch ganz stolz präsentierte. Ob er jetzt offiziell von der Bank war oder das nur als Hobby machte wusste ich nicht – aber zumindest habe ich die Karte zurrück.

Heute nehme ich mir dann nochmal ein Hotel und morgen geht’s nach Flores

Und damit man hier als Leser auch etwas lernt, hier ein Ausschnitt aus Murphy’s Discovery Channel:

Ameisenlöwe

Kennt Ihr das? Ihr spaziert so in der Gegend herrum, denkt euch nichts böses und schwubb rutscht ihr in eine Sandgrube hinein und werdet von einem Löwen gefressen? Wahrscheinlich nicht, denn solche Action erleben nur Ameisen.

Das funktioniert ganz einfach. Der Ameisenlöwe buddelt ein Loch im Sand, gerade so dass die Ränder so schräg sind dass man nicht wieder nach oben krabbeln kann. An der tiefsten Stelle gräbt er sich selbst ein und wartet auf die Beute.

Wenn man dann mit einem kleinen Stöckchen ganz vorsichtig in die Grube fährt denkt der Löwe da kommt eine Ameise und schnappt danach. Super lustig! Ich hatte ziemlich viel Spaß daran die kleinen Tierchen zu ärgern, die gibt es hier nämlich überall.

Wer mehr dazu wissen will:
Wikipedia Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Antlion
Wikipedia Deutsch (leider nur wenig Infos): https://de.wikipedia.org/wiki/Ameisenl%C3%B6we